couleurstudentisches Lexikon

Lexikon
couleurstudentisches Lexikon

Im Zusammenhang mit den Verbindungen hört man viele spezielle Begriffe, die für einen Außenstehenden oft unverständlich sind. Diese Redewendungen haben eine lange Tradition und variieren auch je nach Verbindung und so braucht es einige Zeit bis man den Durchblick hat. Das nachfolgende kleine Lexikon couleurstudentischer Begriffe ist nicht vollständig, aber es erklärt die allgemein-couleurstudentischen und beim Rostocker Wingolf gebräuchlichen Begriffe.

Ein kleines Uni-ABC, ein gutes Lexikon der Studentensprache zu den allgemein üblichen Begriffen und Abkürzungen an Universitäten gibt es bei www.biologie-wissen.info.

 

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
AC Allgemeiner Convent
Ad profundum lat.: bis zum Tiefsten (Boden des Glases)
adH Abkürzung für: auf dem Haus
Aktiver vollberechtigtes und vollverpflichtetes Mitglied einer Korporation
Aktivitas studierende Mitglieder einer Korporation, bestehend aus Füchsen und Burschen
Aktivmeldung Eintritt in die Verbindung. Findet meist unter Anwesenheit möglichst vieler Bundesbrüder statt und ist stets ein Grund zur Freude.
Alter Herr ‚AH‘, Im Berufsleben stehendes Mitglied eine Verbindung, siehe auch `Philister‘. Bei Studentinnenverbindungen nicht analog ‚Alte Frau‘, sondern ‚Hohe Dame‘.
Alma mater lat.: Nährende Mutter. Ursprünglich segenspendende altrömische Gottheit; seit der Frühneuzeit ehrende Bezeichnung für die Universität, die auf die quasi persönliche Beziehung zwischen Student und Hochschule hinweisen sollte.
A…Z
Band Schmale Schärpe, ca. 28 mm breit, in den Verbindungsfarben, wird als äußeres Zeichen der Zugehörigkeit zu einer (farbentragenden) Verbindung getragen.
Entstehung aus farbigem Band der Ordenskreuze, Schärpen der französischen Revolution, Uhr und Stockbänder, Wehrgehänge.
Im Rostocker Wingolf tragen Füchse ein gold-weiß-goldenes, die Burschen ein schwarz-weiß-goldenes Band.Man unterscheidet drei Arten von Bändern (nach Breite):

Bierband Burschenband, dreifarbig, breit auch: Leibzipfel
Weinband zum Frack / Smoking waagerecht getragen, auch: Weinzipfel
Sektband „das typische Damenband“ auch: Sektzipfel
Weitere Bänder:
Fuchsenband zweifarbig, von der rechten Schulter zur linken Hüfte
Burschenband dreifarbig, von der rechten Schulter zur linken Hüfte
Semesterband bestickt, von der rechten Schulter zur linken Hüfte
Traditionsband dreifarbig, von der linken Schulter zur rechten Hüfte (der Hamburger Wingolf trägt z.B. in Tradition das Band der Argentina Strasburg
Fuchmajorsband Fuxenband, dass zusätzlich zum eigenen Burschenband von der linken Schulter zur rechten Hüfte getragen wird
Bandschieber Ein auf dem Band getragenes Metallstück. Auch Bezeichnung für das mit dem Zirkel versehenen Mittelteil der Zipfel.
Höchste Auszeichnung die eine Verbindung vergeben kann.
Barett Federhut der Studenten; wird zum Wichs getragen
Betbuchse siehe `Bibelbuchse‘
Bibelbuchse boshaft für konfessionell gebundene (christliche) Verbindungsstudenten
Bier (lat.: biber = Trank) Beliebtes studentisches Getränk, aus dem germanischen Met durch Beigabe von Hopfen entwickelt.
Bierjunge Herausfordernder Zuruf an der Kneiptafel, der als schwache Beleidigung aufgefasst wird. Der Beleidigte ernennt einen Unparteiischen, der das Kommando über den umgehend nach dem Biercomment auszuführenden Bierjungen übernimmt. Er schließt mit der Bekanntgabe des 1. und 2. Siegers.
Biermimik unterhaltsame Einlage auf Kneipen (im inoffiziellen Teil)
Bierminute Zeiteinheit auf Kneipen: 5 Bierminuten entsprechen 3 Zeitminuten.
Biernagel Ziernagel auf den Einbänden eines Buches zum Schutz desselben gegen Nässe auf den Tischen.
Biername Fantasienamen für den einzelnen Aktiven (beim Rostocker Wingolf nicht üblich)
Bierorgel Kneipklavier
Bierstrafen Es gibt drei Stufen von Bierstrafen: 1. das Löffeln, 2.in die Kanne schicken; 3. der Bierverschiss
Bieruhr Ein beliebtes Spiel, das stoffgebunden ist.
Blume eigtl.: das Beste einer Sache; daher der Schaum auf einem frischen Glas Bier
Buchse boshaft für `Burschenschafter‘
Bundesbruder Anrede für ein anderes Mitglied der eigenen Verbindung
Bursche vollberechtigtes Verbindungsmitglied
Nach der Fuchsenzeit (1-3 Semester) und bestandener Burschenprüfung erfolgt in entsprechender Form die Burschung.
Aktive Burschen sind vollberechtigte und vollverpflichtete Mitglieder der Verbindung. Inaktive Burschen sind nicht mehr vollverpflichtete und damit nicht mehr vollberechtigte Mitglieder einer Verbindung.
Burschenfeier Seltener, feierlicher Anlass bei dem singend die Mützen durchstochen werden. Diente früher als „Landesvater“ dazu dem jeweiligen Landesherren zu ehren, den Burscheneid zu bekräftigen und seine Treue zu demonstrieren. Heute werden die Mützen nicht mehr zur Ehre von Landesherren, Regierungen oder ähnliches durchstochen sondern zur Bekräftigung einer besonderen bundesbrüderlichen Verbundenheit oder Freundschaft zwischen zwei Personen.
Burschenprüfung Nach Beendigung der Fuxenzeit hat ein Fux vor einem Gremium sein Wissen in Sachen Komment, Statuten, Geschichte, Studentenliedern und dergleichen zu beweisen.
beim Rostocker Wingolf geschieht dies mittels einer 90 minütigen Klausur und ggf. einer mündlichen Nachprüfung.
Burschensalon Die Sitzreihe auf Kneipen, in der nur Burschen und AH² sitzen, gegenüber dem Fuchsenstall; früher wurde auf Kneipen diese Sitzordnung streng eingehalten.
burschikos nach Burschen Art; zusammengesetzt mit der griechischen Adverbialendung -os
Burschung feierliche, endgültige Aufnahme als Bursche.
Burse studentisches Konviktsgebäude. Aus diesem Begriff leitet sich die Bezeichnung Bursche ab.
A…Z
Cantus (lat.: Gesang, Lied) Bezeichnung für die auf Kneipen gesungenen Lieder.
Cerevis schirmlose Kappe, die zum Wichs getragen wird
Charge Amt, Ehrenstelle. Bezeichnung für die Führungsämter einer Verbindung.
Chargieren Vertreten der Verbindung als offizielle Vertreter (in Wichs), vor allem bei Kommersen oder Kneipen
Chargenkabinett Aktiven-Vorstand
Colloquium siehe Kolloquium
Comment frz.: wie. Regularium und Glossar für bestimmte Formen des studentischen Brauchtums und Gemeinschaftslebens. Früher streng normativ, heute eher deskriptiv. Es gibt den allgemeinen deutschen Biercomment als Kneipcomment, sowie Couleurcomment, Fechtcomment, etc.
Der erste Comment für das so genannte „Commersieren“ entstand um 1650. Er regelte zunächst nur Formelles, wurde mit der Zeit aus Sitte, Haltung, Veranstaltungen, Regelung von Streitigkeiten erweitert und erhielt damit erzieherische Bestandteile.
Es gibt zunächst einen allgemeinen, deutschen Burschencomment, der die für einen honorigen Burschen geltenden Lebensregeln und Umgangsformen festlegt; er ist überall weitgehend gleich. Der spezielle Comment ist nach Hochschule und Verband unter Umständen sehr unterschiedlich, wie er auch im Laufe der Zeit Veränderungen erfährt. Aus dem Comment ergeben sich Verhaltens- und Handlungskonventionen die sich fast ausschließlich auf verbindungsinterne Dinge beziehen. Sie dienen zur Ausbildung des Gemeinsamen und des Gemeinsinnes.
Der Comment bildet somit den Rahmen des förmlichen Miteinanders. Alte Herren unterliegen grundsätzlich nicht dem Comment, sind aber in entsprechender Weise auf ein mögliches Fehlverhalten hinzuweisen.
Conkneipant Ursprünglich regelmäßiger Besucher einer Kneipe ohne Mitglied einer Verbindung zu sein. Später Bezeichnung für eine außerordentliche Mitgliedschaft mit reduzierten Rechten und Pflichten, falls eine Vollmitgliedschaft nicht möglich sein sollte.
Convent beschließende Mitgliederversammlung einer Verbindung
Corona Kommers-/ Kneipgesellschaft
Couleur Bezeichnung für die Verbindungsfarben; „in vollem Couleur“ = mit Band und Mütze
Couleurdame Befreundete Dame, die regelmäßig zu Veranstaltungen eingeladen wird.
Couleurname siehe Biername
Curry boshaft für `Corpsstudent‘
A…Z
Dimission Entlassung, Ausschluss eines Verbindungsmitgliedes durch Conventsbeschluss.
Dispens Ist ein aus dem römisch-katholischen Kirchenrecht stammender terminus technicus, der die ausdrückliche Befreiung oder Entbindung von bestimmten Verpflichtungen respektive Pflichten beinhaltet. Im heutigen Sprachgebrauch der Korporationen findet er seine Entsprechung in eben dieser Bedeutung. Das Recht zur Erteilung von Dispens haben der Convent und einige Chargen bzw. das Chargenkabinett (regelt die Geschäftsordnung). Die Verpflichtung, Dispens einzuholen, ist heute keinesfalls anachronistisch, sondern schult die Disziplin des Einzelnen und führt dem Individuum seine Verantwortung für die Gemeinschaft und die durch sie gesetzten Grenzen seiner Individualität vor Augen.
Drachenfels Scherzhafte Bezeichnung für die abgesonderten (Balkon, Empore) Damenplätze bei einem Kommers; heute nur noch bei wenigen Verbindungen üblich.
Duzcomment Besonderheit der katholischen Korporationsverbände; bedeutet, dass alle Verbandsangehörigen einander duzen ohne Unterschied von Alter und Status.
A…Z
einpauken „sich in eine Kneiprunde einpauken“ = ein bestimmtes Quantum Bier trinken
Ernste Feier So heißen die meist vor Kneipen abgehaltenen Andachten. Der Wingolf ist seit jeher überkonfessionell. In den Zeiten seiner Gründung aber war es undenkbar, dass Protestanten und Katholiken gemeinsam eine Andacht halten. Deswegen nannte man das kurzerhand „Ernste Feier“. An Inhalt und Form änderte das nichts.
Exclusion Strafweise endgültiger Ausschluss aus der Verbindung. Der Excludierte kann keiner Wingolfsverbindung mehr beitreten.
A…Z
Farben Als Verbindungsfarben des Rostocker Wingolf sind festgelegt: schwarz-weiß-gold.
Farben unterscheiden sich in Kopffarbe, Leibfarbe, Schenkelfarbe
Sie werden von oben nach unten bzw. von rechts nach links gelesen. Genau in dieser Anordnung werden Farben, Banner, Kerzen etc. aufgestellt bzw. aufgehängt.
Farbentragen Das Tragen von Band und Mütze in den Verbindungsfarben wird als Farbentragen bezeichnet. Von vielen wird bereits das Tragen von Band darunter verstanden.
Fiducit „Vertraue darauf! Es gelte!“ vom lat. „fiducia sit!“; Erwiderung auf den Zuruf „schmollis!“
Finken Auch: Kamele, Wilde, Nachtstühle. Heute ungebräuchliche Bezeichnungen für die nichtkorporierten Studenten. Vor 1935 waren die Finken in der so genannten Deutschen Finkenschaft (grüne Kopfcouleur) zusammengeschlossen, um ihre Interessen gegenüber der Übermacht der Korporationen besser vertreten zu können.
Fuchs Der Begriff hat mit dem Tier eigentlich nichts zu tun.
Er leitet sich vom lateinischen „faex“ (Hefe, Bodensatz) ab. Das kommt daher, dass der Fux früher als Nichts angesehen wurde. Der Fux ist ein junges Semester, dass die Sitten und Bräuche der Verbindung lernt. Die Fuxenzeit dauert in der Regel zwei Semester. Die Aufgabe des Fuchses ist es für Stoff und Unterhaltung zu sorgen. Viele Burschen und auch Alte Herren bezeichnen ihre Zeit als Fux als die schönste. Der Fux besitzt allgemein Narrenfreiheit.
Fuchsmajor Für Werbung von Neumitgliedern zuständig (keilen) sowie für die Erziehung der Füxe im Geiste der Verbindungsprinzipien
Fuchsenstall (Fuchsia) Gemeinschaft der Füchse in einer Verbindung
Fux siehe Fuchs
A…Z
Gemäß Bezeichnung für ein Trinkgefäß.
Geziemend beliebte Vokabel für „angemessen, genügend, gehörig, ordentlich“
Geschenkt Erlaubnis, ein bestimmtes Strafquantum nicht austrinken zu müssen; wer das nicht nötig hat, trinkt sein Glas trotzdem leer und erwidert „… lässt sich nichts schenken“.
A…Z
Inaktiver Nicht mehr vollberechtigtes und vollverpflichtetes Mitglied einer Verbindung.
Inoffiz Letzter und (hoffentlich) lustigster Teil einer Kneipe.
A…Z
Keilen Jemanden für die Verbindung gewinnen/werben; ursprünglich: erhaschen, ergaunern
Kletterbuchse boshaft für „Turnerschafter“
Kneipe Traditionelle studentische Veranstaltung mit geregeltem Ablauf (Comment), bei der eine ritualisierte Form des Trinkens mit Gesang, Reden und humoristischen Einlagen verbunden wird.
Kolloquium (lat.: Gespräch) Kolloquium werden die Abschnitte während einer Kneipe oder eines Kommerses genannt, in denen die Corona sich unterhalten darf. Das Gegenstück zum Kolloquium ist das Silentium.
Kommers Öffentliche Veranstaltung, die gemäß dem Comment abgehalten wird, feierlichste und größte Form der studentischen Kneipe
Kommersbuch studentisches Liederbuch
Korporation lat.: Körperschaft. Oberbegriff für alle Arten studentischer Verbindungen.
Krass rau, ungeschliffen
A…Z
Landesvater Feierliche, vaterländische Zeremonie, die in schlagenden Verbindungen üblich ist. Zur Bekräftigung des Burscheneides und der bundesbrüderlichen Verbundenheit werden die Mützen durchstochen, während die Corona singt.
Lebensbund Bezeichnet die Tatsache, dass die Mitgliedschaft im Wingolf für gewöhnlich lebenslang bestehen bleibt. Daher bilden alle Wingolfiten, Aktive und Alte Herren, einen Bund, eben den Lebensbund. Dies äußert sich auch in der selbstverständlichen Anteilnahme der Wingolfiten an wichtigen Abschnitten des Lebens jedes einzelnen, wie etwa Geburtstage, Hochzeit, Geburt von Kindern bis hin zu Tod und Beerdigung.
Leibbursche Wird vom neuen Mitglied aus dem Kreise der Burschen erwählt. Der Leibbursche soll die Integration seines Schützlings betreuen und dessen Interessen auf dem BC vertreten, bis dieser dort selbst Sitz und Stimme hat. Oft lebenslange Freundschaften.
Leibfuchs „Schützling“ eines Burschen, siehe „Leibbursche“
Löffeln Ist eine Form der Trinkstrafe, bei der entweder ein „geziemender Streifen“ getrunken wird, oder aber das Glas geleert wird, bis der Präside „Satis“ oder „Geschenkt“ ruft.
A…Z
Mensur Ritualisierte Form des Zweikampfes unter Akademikern mit scharfen Fechtwaffen, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts die bis dahin üblichen Duelle alten Stils ablöste. Die schlagenden Verbindungen sehen in der so genannten Bestimmungsmensur ein wichtiges Element der Charakterbildung. (Der Wingolfsbund lehnt die Mensur ab.)
Mütze Studentische Kopfbedeckung in den Farben der Verbindung. (siehe auch ‚Tönnchen‘, ‚Stürmer‘ und ‚Barett‘). Seit 1820 verwendet. Wird auch in geschlossenen Räumen getragen! Grundsätzlich wird die Mütze abgenommen bei: Gruß, Nationalhymne, Bundeslied, Farben- und Burschenlied, Salamander, Einzug der Chargen, hochoffiziellen Handlungen, in Kirchen, bei Prozessionen, schwerer körperliche Arbeit.
A…Z
Offiz erster Teil eines Kommerses oder einer Kneipe
A…Z
Papst Sanitärartikel, in den erbrochen werden darf, meist flankiert von Haltegriffen (Im Wingolfsbund ist das sog. „papsten“ unerwünscht.)
Pekesche Jacke beim Vollwichs
Pennalie (lat. penna – die Feder) Schülerverbindung, auch Pennalverbindung
Pennalismus Auch Vexation und Deposition genannt: Bezeichnung für den mit schikanöser Behandlung an den Hochschulen einhergehende Initiationsritus der Erstsemester vom 14. bis 17. Jahrhundert als offizieller Universitätsakt (= Deposition). In den von der Universität unabhängigen Landsmannschaften hiess die Behandlung der Neulinge Pennalismus, so genannt nach dem „Pennaljahr“, welches sie absolvieren mussten und in dem sie zu den älteren Studenten in einem Abhängigkeitsverhältnis standen. Höhepunkt des Pennalismus war die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. An angelsächsischen Schulen und Universitäten heute noch als „fagging“ verbreitet; in Frankreich heißt es „bizutage“.
Perkussion Die ursprünglich mit der Hand gefertigte Einfassung des Bandes und der Borte der Kopfcouleur nennt man Perkussion. Sie dient nur noch zur Unterscheidung von Couleur unterschiedlicher Verbindungen.
Philister Angehöriger der Philisterschaft (Altherrenschaft), also AH; ursprünglich gleichbedeutend mit Spießbürger, siehe auch ‚Alter Herr‘.
Präsidium Vorsitz bei Conventen, Kommersen und Kneipen.
Das leitende Gremium einer Kneipe oder eines Kommerses wird normalerweise von den Chargierten gestellt, kann aber im Laufe der Kneipe gegen Mitglieder der Corona ausgetauscht werden.
A…Z
Reception (auch: Rezeption) feierliche Aufnahme in den Fuchsenstall
A…Z
Salamander Feierliche studentische Zeremonie, die anlässlich einer Ehrung ausgeführt wird.
Salonwichs Studentische Tracht, bestehend aus schwarzem Anzug (o. ä.), Schärpe, Barett, Handschuhen und silbergrauer (bei Trauerfällen schwarze) Krawatte. (Siehe auch ‚Vollwichs‘ und ‚Wichs‘)
Satis lat.: es ist genug.
Satisfaction (lat.: Genugtuung)
Wird bei schlagenden Verbindungen durch Mensur/Zweikampf erlangt.
Schärpe Sie ist in den Farben der Verbindung gehalten und wird wie das Band über diesem von der rechten Schulter zur linken Hüfte getragen.
Schläger Der Schläger ist eine studentische Fechtwaffe mit gerader Klinge in verschiedenen Ausführungen, wie z.B. Korb-, Glocken-, Mensur- und Kneipschläger. Wird auch zur Repräsentation bei Kneipen, Kommersen verwendet.
Senior Höchste Charge, „Vorstandsvorsitzender“ der Aktivitas.
Schmiss Mensurwunde, bzw. die zurückbleibende Narbe, vermutlich mit halluzinogener Wirkung: lässt glauben, ein „richtiger Mann“ zu sein.
Schmollis Dieser Ausdruck wird verwandt als Zuruf zum Bruderschaftstrinken. ,Ein Schmollis, Ihr Brüder!“ wird beantwortet mit ,Fiducit!“ Der Begriff Schmollis soll angeblich ursprünglich für ein Getränk stehen.
Silentium Schweigegebot für die Corona auf Kneipen und Kommersen, damit der jeweilige Wortführer verstehbar ist.
Spefux (Spähfuchs) Interessent an der Verbindung; potentielles Neumitglied. (siehe auch Keilkandidat)
Steil ganz besonders die couleurstudentischen Spielregeln und -gesetze befolgend
Stiftungsfest jährlich stattfindende ‚Geburtstagsfeier‘ einer Verbindung
Studentenlieder Von Beginn an entwickelte sich parallel zu den Studentenverbindungen eine ganze Sangeskultur. Die dabei entstandenen Lieder sammelte man schließlich in so genannten Kommersliederbüchern, in die auch zum Teil regional geprägte Volkslieder Einzug hielten. Die schier unübersehbare Zahl von Studenten- und Trinkliedern versuchten die meisten Verbände zu sammeln und gaben das bei ihnen gebräuchliche Liedgut in eigenen Liederbüchern wieder.
Das vielfältige Liedgut aus der so genannten „guten alten Zeit“ weckt leicht den Verdacht, diese sei besonders durch häufiges Zechen und Schwärmereien geprägt gewesen. Zu der damaligen Zeit war der gemeinschaftliche Gesang aber weit mehr verbreitet als heutzutage: man sang in Gesellschaft jeglicher Art, auch bei der Arbeit. Das Studentenlied transportiert aber nicht nur Wissen über die frühen Sitten und Gebräuche, der gemeinsame Gesang auf Kneipen und Kommersen erzeugt darüber hinaus ein großes Gemeinschaftsgefühl, er lockert die Stimmung auf und befreit.
Stulpe weiße Manschetten an den Handschuhen des Vollwichs
Stürmer Kopfbedeckung
A…Z
Tempus (lat.: Zeit) Pause.
Ist ein Ausdruck des Kneipcomments. Traditionell ist es dem Kneipteilnehmer nicht gestattet, die Kneiptafel ohne Erlaubnis zu verlassen. Also erbittet sich derjenige, der die Kneiptafel verlassen will, beim Präsidium tempus. (lat. Tempus peto. = Ich erbitte Zeit.)
Territorialbuchse boshaft für „Landsmanschafter“
Tönnchen Hinterhauptcouleur; in farbentragenden Verbindungen nur für Inaktive und AH².
A…Z
Verbum (lat.: Wort)
Auf Kneipen darf nicht zu jeder Zeit frei geredet werden. Hierdurch wird allzu große Unruhe während Reden, Grußworten, Ankündigungen, etc. unterbunden. Wer trotzdem oder gerade wegen der oben genannten Gründe im „Silentium“ etwas sagen möchte, der das Verbum mit „Verbum peto“ (lat.: Ich erbitte das Wort) oder signalisiert mit beiden Händen ein „V“.werden.
Vollcouleur Mütze, Band Zipfel wird bei allen hochoffiziellen, offiziellen und/oder inoffiziellen Veranstaltungen getragen.
Siehe „Couleur“
Vollwichs Meist beim Chargieren getragene studentische Tracht (siehe ‚Wichs‘) , meist bestehend aus Barett, Pekesche, Stulpen, Handschuhe, Schärpe, Stulpenstiefel, oft mit Schläger, auch bei nichtschlagenden Verbindungen.
Vorort Die geschäftsführende Verbindung eines Korporationsverbandes.
A…Z
Waffenring Zusammenschluss mehrerer oder aller schlagenden Verbindungen eines Hochschulortes, der für den örtlichen Fechtcomment und die Vereinbarung der Partien zuständig ist.
Wappen Die studentischen Vereinigungen legen sich seit langer Zeit Sinnbilder, Symbole oder Wappen zu. Die letzteren, in Anlehnung an Adelsvorbilder entstanden, entsprechen selten den Regeln der Heraldik, sondern gehen unbekümmert Wege, die ihren besonderen Zwecken entsprechen
Wichs „mit Wachs glänzend gemacht“
Ursprünglich Festkleidung der Studenten, die heute nur noch bei Kneipen und Kommersen Verwendung findet. Die heutige Form des Wichs entstand um 1830, als die Studenten aus Sympathie für den polnischen Freiheitskampf gegen Russland die polnische Ulanen-Uniform übernahmen; sie ersetzte die auf die Urburschenschaft zurückgehende so genannte altdeutsche Tracht. Heute wird zwischen (siehe) ‚Vollwichs‘ und (siehe) ‚Salonwichs‘ unterschieden.
Der Rostocker Wingolf chargiert seit der Neustiftung 1995 im Salonwichs.
Wingolf (altnordisch: „vingolfr“ = „Freundeshalle“)
In der germanischen Mythologie ein Saal in Walhalla.
Der zwischen Spätbarock und Romantik stehende Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 – 1803) besang in mehreren Oden Liebe und Freundschaft, eine bekannte dieser Oden richtete er an den Wingolf, den „Tempel der Freundschaft“. Klopstocks Mischung eines pathetischen Christentums mit germanischer Mythologie beeindruckte viele Studenten der Romantik. So war es kein Zufall, dass nach 1825 studentische bzw. christlich-theologische Lese- und Freundschaftszirkel den Namen „Wingolf“ nach Klopstocks Freundschaftstempel annahmen. Nach und nach verwandelten sich die locker organisierten Zirkel in Vereine bzw. Verbindungen. 1850 wurde als fester Zusammenschluss der verschiedenen Verbindungen der Wingolfsbund gegründet.
A…Z
Zapfen Lange Tafel (Tisch).
Als Zapfen bezeichnet man die Langtische in der Sitzordnung auf Convent und Kneipe. Hier stehen die Tische in der klassischen U-Form angeordnet. Am Quer- oder Fronttisch sitzt traditionell das Präsidium, die Corona sitzt an den Langtischen oder Zapfen. Häufig wird ein Zapfen als Fuxenstall, der andere als Burschensalon bezeichnet.
Zipfel Ursprünglich an der Taschenuhr getragenes Anhängsel in Verbindungsfarben. Man unterscheidet nach der Größe Bier-, Wein- und Sektzipfel. Der Tausch von Zipfeln soll ein besonderes freundschaftliches Verhältnis dokumentieren oder an ein gemeinsames Erlebnis erinnern. Heute trägt man die Zipfel am Gürtel.
Zirkel Seit 1783 wurden Zirkel als Geheimzeichen von Orden und Corps gebraucht. In der Regel wurden die Buchstaben V, C und F verwendet, sowie die Anfangsbuchstaben der Verbindung. In Abhängigkeit der Zeit veränderte sich ihre Bedeutung zu dem heute noch gültigen“ Vivat, crescat, floreat“ (der Bund möge leben). Der Zirkel enthält das Ausrufezeichen für eine existierende Aktivitas.
Der Zirkel symbolisiert (vor allem bei Unterschriften) die Zugehörigkeit zur Verbindung.
A…Z